Mittwoch, 14. November 2012

STAR WARS - Jeder braucht ein Hobby ... (5)

Was bisher geschah ...

Zur selben Zeit in Kaas City.
Syrenne schritt zügig durch das Eingangsportal des Wohntowers, in dem sich das Penthouse ihres Mannes befand. Giliad bewohnte es die meiste Zeit, wenn er sich auf dem Planeten aufhielt. Ihr dicht auf folgte Zael in eine leichte, blutfarbene Rüstung gekleidet, die Lichtschwerter offen am Gürtel hängend. Der Kontrast der dunklroten Kampfanzugs zur abnorm hellen Hautfarbe des Mannes ließ ihn wie einen Geist wirken.
Kommentarlos gingen die beiden am Portier vorbei, der sich in diesem Moment gerne unsichtbar gemacht hätte und fuhren mit dem Turbolift in die 98 Etage.
Dort betraten sie die Wohnung des Großmoffs.

Diese war bis auf die Tapete ausgeräumt. Selbst den Boden hatte man herausgerissen. Ein kleiner in der Wand verankerter Tresor war das Einzige, was von der Einrichtung geblieben war, doch auch er hing leer und offen da, so als würde er die Sith auslachen. Syrennes wütender Schrei ließ noch Stockwerke tiefer die Bewohner des Hauses zusammen zucken.

"Soll ich jemanden für dich töten, Mutter?", kommentierte der Albino tonlos ihren Wutausbruch und blickte sie aus seinen roten Augen ausdruckslos an.
Syrenne schnaubte, antwortete ihm jedoch in unerwartet sanftem Tonfall. "Mein Schatz, das ist lieb von dir, aber zunächst müssen wir herausfinden, wohin sie meinen nutzlosen Gatten gebracht haben. Dann darfst du ein wenig spielen." Sie küsste ihn liebevoll auf die Stirn und strich ihm sanft durch das weiße Haar. Zael verzog dabei keine Mine und blickte so ausdruckslos wie eh und je. "Komm, wir werden ein paar Leute befragen!", forderte sie ihn auf, wieder zum Turbolift zurückkehrend. Wenn jemand etwas wusste, dann der Portier des Gebäudes.

Kurz darauf hörte man die Schreie des Mannes durch die Eingangshalle klingen. Es waren Schreie des Schmerzes und der Todesangst.
"Bitte, Mylady ich habe euch alles gesagt was ich weiß.", jammerte er in einer Pause zwischen den Machtblitzen mit denen sein Körper malträtiert wurde. Es roch nach verschmorten Haaren, verbrannten Fleisch und geschmolzener Synthkleidung.
Syrenne schnaubte, hob ihre Hand jedoch löste sich diesmal keine Machtentladung.
"Ich sollte dich für dieses Versagen zertreten wie einen Wurm. Es gab klare Anweisungen was meinen Gatten angeht.", knurrte sie böse.
"Darf ich ihn jetzt töten, Mutter?", sprach der tätowierte Albino wie ein Droide und trat neben die Darth und die Augen des Portiers weiteten sich als er das aktivierte Lichtschwert in den Händen des Mannes registrierte.
"Bitte nicht!", kroch der Portier auf die Füße Syrennes zu. "Ich wusste nicht wen die Soldaten da aus dem Haus gebracht haben. Es waren Spezialeinheiten, vielleicht von Geheimdienst.", bettelte er um sein Leben. Syrenne jedoch nickte Zael nur zu und wandte sich in einer fließenden Bewegung zum Ausgang um. Das erste Mal konnte man den unheimlichen, bleichen Mann nun Lächeln sehen, doch es war eine Gefühlsregung, die einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. In einer geschmeidigen und überaus schnellen Bewegung rammte er dem am Boden liegenden die Klinge in den Bauch und weidete sich einige Sekunden am Entsetzen und dem Schmerz des Mannes. Dann ließ er das Lichtschwert langsam, fast schon genüsslich, durch den Körper schneiden, wobei er darauf achtete keinen sofortigen Tot hervorzurufen.

Eine Stunde später betrat Tendra zielstrebig die weitläufige mondän eingerichtete Eingangshalle des Familienanwesens der Harkovs außerhalb von Kaas City. Sie war guter Dinge. Seine Lordschaft hatte geäußert, dass er sie schon bald wieder in seiner Nähe wissen wollte und sein Blick bei diesen Worten hatte ihr mehr Versprochen als sie sich je erträumen könne. Seine Fähigkeiten mittels der Macht ihrer beider Lust zu steigern polarisierte sie. Noch nie hatte ihr ein Mann solche intensiven Gefühle entlocken können und sie hatte weiß Gott viele Männer in ihrem Bett gehabt. Innerlich rügte sie sich für die aufkeimende körperliche Abhängigkeit, doch so lange dies augenscheinlich auf Gegenseitigkeit beruhte, wollte sie diesem "Problem", nicht zu viel Beachtung schenken.

Mehrere Stufen gleichzeitig nehmend eilte sie die breite mit filigranen Holzschnitzereien geschmückte Treppe ins erste Stockwerk hinauf. Auf dem oberen Absatz trat ihr ein hochgewachsener, in blutroten Gewänder gekleideter Albino in den Weg. Er starrte sie mit ausdrucksloser fast schon stumpfsinniger Mine an, doch das ausladende Tattoo auf seiner Stirn zeugte von der wahren Natur dieses Hünen.
"Halt!", schnitt seine Stimme wie ein eiskaltes Messer in ihr Fleisch, doch sie drängte sich einfach an ihm vorbei.
"Aus dem Weg, Zael, ich muss mit ihr sprechen und habe jetzt keine Zeit um mit dir zu spielen.", fauchte sie ihn dabei an.

Eine grobe Hand packte Tendra an der Schulter und riss sie herum, als sie fast schon außerhalb seiner Reichweite war.
"Mutter möchte von Niemanden gestört werden.", blickte er sie mit unveränderter Mine an.
Tendra verdrehte die Augen, trat an den Albino heran und ließ liebevoll einen Finger über seinen Oberkörper wandern, wobei sie ihm einen vielsagenden Blick schenkte.
"Na dann ist es doch gut, das ich kein Niemand bin, oder.", hauchte sie.
Der Mann schien plötzlich unschlüssig, regelrecht eingeschüchtert.
"Du weißt was Mutter davon hält!?"
Tendra grinste böse.
"Ja! Und? Tun wir etwas verbotenes?"
"Nein, aber ihr gefällt es nicht!"
"Ohhhhh!", seufzte Tendra gespielt mitleidig.
"Will das Hündchen sein Frauchen nicht böse machen?", stichelte sie.
Zael brummte verärgert. "Mutter hat ihre Gründe!"

Natürlich hatte sie die und Tendra wusste nur zu gut welche Rolle der geistig wenig rege Albino für ihre Stiefmutter spielte. Er war ihr Kettenhund! Bedingungslos loyal und was ihm an Worten fehlte, machte er durch seine Wildheit im Kampf und seine fast schon zwanghafte Freude am Töten wett. Sie hatte ihren Stiefbruder Zael schon mehrfach kämpfen sehen. Wenn er einmal im Blutrausch war konnte ihn fast nichts mehr aufhalten. Sollte es jedoch jemandem gelingen diese Loyalität zu untergraben... ?
Sie führte den Gedanken nicht zu Ende. Für Ränkespiele war später Zeit. Wohlwollend Lächelnd musterte sie den muskulösen Oberkörper Zaels und biss sich provokativ auf die Unterlippe.
"Schade, aber du weißt natürlich am Besten was gut für Dich ist, Bruderherz.", tätschelte sie ihm die Wange.
"Also, da ich nicht Niemand bin... ? Lässt du mich vor? Bitte?", schlug sie gespielt flehend die Augen nieder.
Wieder brummte der Albino ärgerlich. In ihm arbeitete es sichtlich.
"Geh, aber sie wird nicht erfreut sein, dich zu sehen!", sagte er schließlich und lockerte seinen Griff.
Tendra wirkte plötzlich regelrecht fröhlich. "Prima!", fasste sie mit drei Fingern nach dem Ärmel seines Gewandes und hob freudig lächelnd seine Hand von ihrer Schulter, als wäre es ein Insekt, das zufällig dort gelandet war.
"Bist ein braves Hündchen.", wendete sie sich um und stolzierte in Richtung des Arbeitszimmers der Darth davon.

Zael warf ihr einen ausdruckslosen Blick nach und zum dritten Mal brummte er verärgert.
"174!", rief er ihr nach einigen Sekunden hinterher.
Tendra hielt inne und grinste ihn böse über ihre Schulter hinweg an
"Gut, du holst auf! Vielleicht zeige ich dir nachher noch ein paar neue Kniffe. 201!", antwortete sie und setzte ihren Weg fort.

Am Ende des Ganges verharrte Tendra kurz und betrat dann das Arbeitszimmer ihrer Stiefmutter ohne anzuklopfen. Ein wissendes Grinsen umspielte ihre Lippen als sie mit beiläufigem Blick das Schlachtfeld musterte, das ihr trotz gelöschter Beleuchtung nicht entging. Die zerstörte Einrichtung und der noch rauchende Protokolldroide sprachen eine eindeutige Sprache. Scheinbar hatte ihre Stiefmutter wirklich schlechte Laune.
Die Darth der Sith hatte ihr den Rücken zugewendet und starrte durch das Panoramafenster des Raumes in die regnerische Nacht hinaus. Immer wieder zuckten Blitze durch die Atmosphäre des Planeten und zeichneten die Silhouette der Darth vor der Fensterfront ab.
Tendra war klug genug nicht unaufgefordert zu sprechen. Ihr dreistes Eindringen war schon ein Wagnis gewesen, doch es gab Grenzen die auch sie nicht ohne Rückendeckung überschritt. Also verschränkte sie die Arme hinter ihrem Rücken und wartete regungslos auf eine Reaktion der Darth.

Sekunden verstrichen und wäre der beständige Regen der gegen das Fester trommelte und das gelegentliche Grollen des Donners nicht gewesen, man hätte eine Stecknadel fallen hören können.

Tendra nutzte die Zeit, um in dem vorherrschenden Chaos nach Anhaltspunkten zu suchen. Langsam ließ sie ihren Blick prüfend durch den Raum wandern. Sie war lang genug Agentin des IGD, um darin eine gewisse Übung zu besitzen. Es waren oft unscheinbare Details, die Leute verrieten und selbst eine Darth der Sith schloss das nicht aus. Tendra hatte Monate damit zugebracht für ihren Vater ein psychologisches Profil der Sith zu erstellen bevor sich dieser entschlossen hatte sie zu ehelichen. Es war von Anfang an eine Zweckehe gewesen, von der beide Seiten partizipieren sollten. Am Anfang war alles wie geplant gelaufen, doch dann war ihr Vater nachlässig geworden. Die Sith hatte damit begonnen seine Autoritäten zu untergraben und Stück für Stück hatte sich Syrenne mehr des Harkov Vermögens und der Familienkontakte zu Eigen gemacht.

Tendra sah sich vor eine Wahl gestellt und hatte den einzigen logischen Schritt getan. Sie war in den Dienst der Darth getreten. Ihr ahnungsloser sentimentaler Vater hatte keinen Verdacht geschöpft, dass sie es war, die Syrenne von da an immer wieder vitale Informationen zuspielte und ihm gegenüber nur noch zum Schein die besorge und treue Tochter mimte. Ohne es zu bemerken verlor der Großmoff so über die Jahre hinweg ein Großteil seiner Vertrauten. Sie kehrten ihm in aller Stille den Rücken zu und waren nun der Sith treu ergeben.

Tendra genoss dieses Intrigenspiel, doch war die derzeitige Situation auch für sie nur eine Übergangslösung. Sie dachte längerfristig, vorausschauend und ihr neuer "Freund" spielte darin keine unwesentliche Rolle, auch wenn er es noch nicht wusste.

Als die Agentin den Raum gemustert hatte, kannte sie zwar noch immer nicht den Grund, warum die Sith den Raum so verwüstet hatte, doch sie war sich ziemlich sicher, wer der Anlass für ihren Wutausbruch gewesen war. Das bis zur Unkenntlichkeit verschmorte Familienportrait und die zerstörte Vitrine mit Vaters Sammlung unbezahlbarer Schriftstücke sprachen eine ziemlich deutliche Sprache, doch Tendra verharrte weiterhin schweigend und wartete auf eine Reaktion der Sith.

So verstrichen noch weitere Sekunden, bis die Darth sich schließlich nahezu geräuschlos zu ihr umwandte.
"Ich habe Dich nicht so schnell zurück erwartet, Tochter.", überging sie jegliche Begrüßungsfloskel und musterte die Agentin kühl.
Tendra verneigte sich leicht.
"Es freut mich auch euch zu sehen, Mutter. Ich war nur zufällig in der Nähe und wollte die Gelegenheit für einen Statusbericht nutzen."
Der Blick der Sith hellte sich etwas auf.
"Und, hast du Gefallen an deinem neuen Spielzeug gefunden?"

Ein wissendes Lächeln umspielte Tendras Lippen. Es war ihre Mutter gewesen die sie über Dritte auf den aufstrebenden jungen Lord angesetzt hatte, was letztlich durch dessen rasanten Aufstieg begründet war. Sie erhoffte sich dadurch ihren Einfluss weiter auszubauen und ihren Vertrauten einen weiteren Bauern hinzuzufügen. Tendra wusste inzwischen jedoch das ihr "Ziel" für diesen Zweck deutlich überqualifiziert war. Sie selbst sah seine Lordschaft bereits die Darth in den Staub treten, doch bis es so weit war spielte sie dieses Spiel mit und mischte die Karten zu ihrem eigenen Vorteil.
Die Agentin hatte nicht lange gebraucht in das nähere Umfeld des Lords zu gelangen und war schließlich in das ihm unterstellte neue Force Wraith Programm aufgenommen worden. Dort hatte sie sich schnell Rang und Namen gemacht. Ihre bisherige Funktion als Feldagentin und Attentäterin des IGD war dabei äußerst hilfreich gewesen.

"Er erfüllt seinen Zweck und besitzt Potential.", lächelte sie sinnend. "Ein sehr reizvoller Auftrag."
Dann begann sie in knappen und schnörkellosen Worten die letzten Wochen zusammenzufassen.
Als sie geendet hatte trat die Sith einen Schritt näher, doch ihre Züge blieben undurchsichtig.
"Gut! Ich will auch weiterhin über die üblichen Kanäle auf dem Laufenden gehalten werden."
"Gewiss, Mutter. Wir werden jedoch sicher nicht all zu lange auf Dromund Kaas verweilen. Danach wird es wieder schwierig, dir zeitnah Bericht zu erstatten. Du kennst die Regeln.", verneigte sich Tendra leicht.
Die Sith schnaubte.
"Du stellst den IGD und diese lächerliche Bande an Jedijägern über deine dich liebende Mutter?", erklang drohend die Antwort.
"Nein, "Mutter"! Der Auftrag hat oberster Priorität. Private Kontakte während des Einsatzes sind zu unterbinden.", erwiderte sie sachlich und kühl.
"Der Erfolg rechtfertigt diese Sicherheitsmaßnahme."
Syrenne knurrte.
"Ich rate dir mich nicht zu enttäuschen. Meine Geduld deine schwache Blutlinie betreffend, wurde die Tage schon genügend beansprucht."

Tendra lächelte dünn. Es war also wie sie vermutet hatte.
"Was hat der senile Schwachkopf den diesmal angestellt?", lenkte sie das Thema in die gewünschte Richtung.
"Du weißt es also noch nicht?", schien die Sith ehrlich überrascht.
"Würde ich sonst fragen?", antwortete Tendra amüsiert und bereute sofort ihre Worte.
"Hüte deine Zunge, Tochter! Du magst momentan von Wert sein, doch das kann sich ebenso schnell wieder ändern, also halte mich nicht zum Narren.", fauchte die Darth.

Tendra zwang sich angesichts der scharfen Worte nicht zurückzuweichen. Jetzt Schwäche und Furcht zu zeigen, wäre äußerst unklug gewesen.
"Verzeiht, Mutter doch es scheint mir diesmal etwas ernster als üblich zu sein", ließ sie ihren Blick demonstrativ durch den Raum schweifen.

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3 Kommentare:

  1. Immerhin schonmal Blut und Mord :-D

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  2. ^^

    Ich erwähne es immer wieder gerne - Ich mag diese Familie ;)

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  3. Sehr interessant... Ich warte gespannt auf den nächsten Teil! :D

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Immer schön freundlich! Wer spamt oder rumnörgelt landet schneller im imperialen Papierkorb, als er Hesy-Sa-Neb-Ef sagen kann. ;-)