Was bisher geschah ...
Teil 1 | Teil 2
Schnell stellte sich Ernüchterung ein. Die Computerstimme ratterte größtenteils zusammenhanglose und vor allem belanglose Fakten herrunter.
Die Augen der Hackerin formten sich zu Schlitzen und ihre Miene zeugte von Missfallen.
"Stop!", schnitt ihre rachige Stimme wie ein eisiges Messer durch den Redefluss des Navycomputers.
"Daten komprimieren und an mich übermitteln!", sausten auch schon ihre
Finger wieder über das Tastenfeld. Die Zigarette lose im Mundwinkel.
"Sokrates, bist du da?", nuschelte sie dabei.
"Natürlich! Wo soll ich den sonst sein?", erwiderte ihr umgehen eine
fast schon belustigte klingende, wohl modulierte Computerstimme.
Die Frau seufzte.
"Sei ein Schatz und kümmere dich um die eingehenden Daten. Aufbereitung
gemäß der Auftragsparameter. Ach und filtere den ganzen Beziehungsmüll
raus. Es interessiert mich reichlich wenig welche Tussi Harkov wo
flachgelegt hat und sobald dieses grenzdebile Navysystem alles geschickt
hat, sorge dafür, das niemand unseren Besuch bemerkt.
"Verstanden, Lys! Ich dachte du überraschst mich mal mit einer
richtigen Herausforderung.", war die knappe fast schon schnippige
Antwort. Dann nahm die KI ihre Arbeit auf.
Lyssa lehnte sich in mit einem leichten Grinsen auf den Lippen wieder in
ihrem Stuhl zurück, nahm einen tiefen Zug und blies die Rauchschaden
anschließend genüsslich gen Decke. Sie fand es niedlich, wenn Sokrates ihren Namen aus reiner Effizienz abkürzte. Ihre Augen schlossen sich träge, doch
ein leises Summen lies sie plötzlich hochfahren.
Zwei Handriffe folgten, die das Comsystem aktivierten
"Was ist los!?", schwang in ihrer Stimme eher Verärgerung, als Sorge mit.
"Aktivitäten am nahen Jumppoint! Sieht nach einem Freihändlerconvoi aus!
10 vielleicht 12 Schiffe. Schwer zu sagen auf die Distanz und ohne
aktive Sensoren, aber es sind definitiv zwei dicke Brocken dabei. Soll
ich die Beauty abflugbereit machen?", antwortete ihr eine raubeinige
Männerstimme.
Kurz huschte ihr Blick über die Anzeigen. "Nein! Wir brauchen noch 10
Minuten für den sicheren Datentransfer. So weit draußen ist der Download
aus dem Netz langsamer als eine Xi-Schnecke und da wir unentdeckt
bleiben wollen kannst du nochmal die Hälfte davon abziehen. Gib
bescheid, sobald sie etwas anderes machen als zum nächsten Sprungpunkt
zu fliegen."
"Verstanden, Süße! Ich halte die Augen offen.", erwiderte der Mann und dann
klickte es im Lautsprecher, als die Verbindung beendet wurde.
Lyssa überlegte fieberhaft was das zu bedeuten hatte. In diesem Sektor
gab es nicht viel von Interesse. Gerade das System in dem sie mit ihrem
Schiff eine Navigations und Kommunikationsboje des Imperiums für ihre
Zwecke angezapft hatten glänzte geradeso vor Tristes. Abseits des alten
Zentralgestirns gab es hier nur Felsen, stellaren Staub und zwei
offiziell kartierte Sprungpunkte, von denen nur einer zurück in die
Zivilisation führte. Der andere führte davon weg, mehr musste und wollte sie gar nicht wissen.
Nun das mochte nichts oder alles heißen. Es konnten Siedler oder
Prospektoren sein. Oder Wahnsinnige die den Handel mit den Vanduul
suchten. Es half nicht sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Das Imperium
war voller lebensmüder Verrückter. Wahrscheinlich hatte das alles
nichts zu bedeuten. Dennoch schwebte diese kleine Flotte wie ein
Damoklesschwert über ihrem Auftrag. Ein genauerer Blick, ein zufälliger
Sensorkontakt und sie würden sehr schnell, sehr ernste Probleme bekommen.
Im besten Fall würde man sie für lauernde Piraten halten, was die nur mäßig ausgestatteten Grenzmilitzen auf den Plan rufen würde. Im
schlimmsten Fall würde ein Trägerschlachtgruppe des Imperiums das System
abriegeln. Seit die Vanduul wieder aggressiv auf Beutezug gingen, war
das Militär übervorsichtig und geizte nicht mit Präsenz.
Lyssa murrte als ihr Glut ihrer Zigarette auf den Handrücken fiehl. Sie
schüttelte sie ab, nahm den Rest Kippe aus dem Mund und löschte den Stummel im Aschenbecher. Nun, sie
würden schwer zu fassen sein und im Navcom der Black Beaty war ihr Schlupfloch, ein inoffizieller Sprungpunkt aus dieser Einöde heraus, hinterlegt. Außerdem
konnte man einem Schiff der Constellation-Klasse nicht so leicht
beikommen und die Beauty war in den Genuss viele Schwarzmarktupgrades
gekommen. Sie waren sicher, redete sie sich immer wieder ein. Dennoch
blieb ein flaues Gefühl und wiederholt erhaschte sie sich dabei, den
Fortschrittsbalken der Datenübertragung grimmig anzustarren. Sie waren
schon viel zu lange hier!
Auf der abgewandten Seite des Systems und unbemerkt von allen verzerrte
sich kurz der Raum als 6 Schiffe in Zweiergruppen aus einem zweiten
offiziell noch unkartierten Sprungpunkt fielen.
"Dagger eins an Dagger-Staffel! In Zweiergruppen formieren und
ausschwärmen. Ihr habt eure Navpunkte. Beschränkt die Kommunikation auf
ein Minimum! Offiziell sind wir gar nicht hier!"
"Verstanden, Dagger eins!", folgte die Bestätigung der anderen Schiffe.
Während die Schiffe auseinander stoben rief der Staffelführer eine Karte des Systems auf.
"Wo steckst du, du kleine Datenzecke!", grummelte er dabei leise und überflog die infrage kommenden Punkte.
"Sir!? Haben sie etwas gesagt?", holte ihn die Stimme seines vor ihm sitzenden RIO aus den Grübelleien
"Nur laut gedacht, Janson. Navpunkt auf Sprungpunkt Alpha setzten! Gehen wir auf die Jagd!"
"Mit vergnügen!", erwiderte der junge Mann mit den asiatischen Gesichtszügen, grinsend und gab die Koordinaten ein.
Die Triebwerke der Cutlass flammten auf und Dagger 1 raste gefolgt von seinem Flügelmann auf das vorgegebene Ziel zu.
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Dienstag, 14. Oktober 2014
Montag, 24. Februar 2014
In the Beginning .... (2)
Was bisher geschah ...
Die Frau zieht begierig an ihrer Zigarette, inhaliert genüsslich die Tabakdünste und entläßt den Rauch erst Sekunden später wieder durch die Nase, während die Computerstimme monoton Harkovs Lebenslauf wiedergibt.
Bisher war für ihre Ohren nur wenig neues geschweige den interessantes dabei und so lehnt sie sich etwas in ihrem Stuhl zurück, die Augen weiterhin geschlossen haltend. Die Erwähnung der feindseligen und allseits gefürchtetenen nomadischen Aliens läßt sie scheinbar völlig kalt. Mehr noch, auf einen unbeteiligten Beobachter würde sie fast gelangweilt wirken. Es scheint fast so, als wäre sie eingedöst, doch dies entspricht keineswegs den Tatsachen.
"Hier enden die offiziellen Aufzeichnungen der Imperialen Navy. Von da an taucht Harkovs Name nur noch in unregelmäßigen Abständen im Netz auf. Wünschen sie eine Schilderung seines weiteren Werdegangs?", unterbricht die Computerstimme ihren Bericht.
Die Frau öffnet die Augen und drückt den Zigarettenstummel achtlos auf der Lehne ihres Stuhls aus und schnippt ihn in den Raum. In ihren Augen funkelt es. Langsam vervollständigte sich das Bild.
"Ja! Berücksichtige ab hier auch Querverweise auf Einträge zu Konrad Artel und Cliona Haskins.", weist sie die KI mit rauchiger Stimme an. Mit einem kurzen Blick auf die laufenden Algorithmen überzeugt sie sich davon, dass alle Vorsichtsmaßnahmen und Aufzeichnungen ihren Dienst verrichten, bevor sie nach einer weiteren Zigarette greift, diese zwischen die Lippen klemmt und entzündet. Diesmal scheint sie durchaus interessierter den weiteren Ausführungen der elektronischen Stimme zu lauschen, die fast umgehend mit ihrem Bericht fortfährt.
Entgegen seiner illusorischen Hoffnungen war das Leben in der Minenkolonie hart, trist und von Entbehrung geprägt. Seine Mutter übernahm neben ihren beruflichen und familiären Pflichten nun auch noch die Funktion seiner Lehrerin. Sie versuchte ihrem Sohn den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten, doch Sedrick floh in seine eigene kleine Welt, in der er angreifende Vanduul und Xi‘an zurückschlug und unbekannte Welten entdeckte. Oft begleitete er seinen Vater zum Dienst und lernte so viel über Überwachungstechnik und die Arbeit eines Sicherheitschefs, der mit der zunehmenden Minenarbeiterpopulation und stetigem Konfliktpotential auch nicht über zu wenig Arbeit klagen konnte.
Die Jahre krochen dahin und Sedrick fand sich schließlich damit ab, auf diesem Gesteinsbrocken zu versauern, bis er seine Volljährigkeit erreichte. Doch dann, am 24.12.2923, kamen die Vanduul.
Die Frau zieht begierig an ihrer Zigarette, inhaliert genüsslich die Tabakdünste und entläßt den Rauch erst Sekunden später wieder durch die Nase, während die Computerstimme monoton Harkovs Lebenslauf wiedergibt.
Bisher war für ihre Ohren nur wenig neues geschweige den interessantes dabei und so lehnt sie sich etwas in ihrem Stuhl zurück, die Augen weiterhin geschlossen haltend. Die Erwähnung der feindseligen und allseits gefürchtetenen nomadischen Aliens läßt sie scheinbar völlig kalt. Mehr noch, auf einen unbeteiligten Beobachter würde sie fast gelangweilt wirken. Es scheint fast so, als wäre sie eingedöst, doch dies entspricht keineswegs den Tatsachen.
Die zur Rettung entsendeten UEE-Schiffe konnten einige Tage später nur die Vernichtung der Minenkolonie vermerken. Große Teile der Ausrüstung und das geförderte Erz waren verschwunden. In einem wrackgeschossenen Transporter, einige tausend Klicks vom Planetoiden entfernt, fand man schließlich ein dutzend verängstigter Überlebender, unter denen sich auch der junge Harkov befand. Von den restlichen 600 Kolonisten, zu denen auch die Eltern Harkovs zählten, fehlte jede Spur. Eine Befragung der Überlebenden brachte keine tieferen Erkenntnisse über das Schicksal der restlichen Besatzung zu Tage und so wurden sie kurzerhand für Tod erklärt. Von diesem Vorfall erholte sich die K.A.M.C. nicht mehr. Schon zwei Jahre später wurde das Unternehmen von einer größeren Bergbaugesellschaft aufgekauft und umstrukturiert. Eine Entschädigungszahlung an die überlebenden Betroffenen und Hinterbliebene erfolgte nie. Heute erinnert nur noch Randnotizen in den Geschichtsbüchern an den AX-6793-Vorfall und die K.A.M.C.
Noch auf dem Rückflug in die Kernsysteme entschied sich Harkov für eine Karriere in der UEE-Navy, denn nur so erhoffte er sich Rache an den Vanduul nehmen zu können. Nachdem der Rekrutierung hinter ihm lag, erreichte er einige Wochen später, am 01.02.2924, als frisch gebackener Navyangehöriger die MacArthur Basis im Kilian System, um mit gerade mal 17 Jahren seine Ausbildung zum Piloten im Dienste des Imperiums anzutreten.
Harkovs militärischer Laufbahn sollte zunächst Tür und Tor offen stehen. Seine durch Rachegedanken motivierte Beharrlichkeit und der damit verbundene Ehrgeiz ließ ihn die Grundausbildung ohne Murren und mit ausgezeichneten Referenzen überstehen. Nach Ausbildungsabschluss trat es seinen Dienst als Jagdpilot auf der UES Intrepid an, auf der er sich seine Sporen verdiente. In seiner Akte sind 75 bestätigte Abschüsse und mehrere Belobigungen vermerkt. Allerdings waren es auf lange Zeit nie die Vanduul, gegen die er ins Feld zog, sondern meist Kriminelle oder aufmüpfige Grenzsysteme.
Dies änderte sich, als die Intrepid am 23. November 2929 zusammen mit dem Ausbildungsgeschwader HERION-1 nahe Bremen in einen Hinterhalt der Vanduul geriet. Die anfangs schwachen Verbände lockten die Schiffe in einen Kampf, zu dem jedoch zusätzliche Vanduulschiffe hinzustießen. Die Falle schnappte zu und das zweite Trägerschiff, die UES Stallion, sowie beide Begleitversorger wurden in den Kämpfen zerstört. Die UES Intrepid entkam zunächst, um dann aber erneut unter Feuer zu geraten. Nur wenige Besatzungsmitglieder entkamen diesem Inferno. Wie Harkov überlebte war lange Zeit als Verschlusssache deklariert und wurde erst Ende 2938 von der Flottensicherheit freigegeben.
Die Aufzeichnungen, die aus dem Wrack geborgen werden konnten, belegen, dass der Taktikoffizier Konrad Artel eine handgreifliche Auseinandersetzung mit dem Kapitain der Intrepid hatte. Artel hatte die Falle erwartet und zum Rückzug gedrängt. Als er der Brücke verwiesen werden sollte schlug er den Kommandanten nieder und floh. Eine Verfolgung wurde durch die einsetzenden Kämpfe eingestellt. Artel bestieg einen der Ausbildungsjäger, eine AS-1 Cutlass, und konnte elf Menschen vor dem Eintreffen der zweiten Vanduulwelle in Sicherheit bringen. Unter ihnen befand sich auch Harkov, der nach dem Rückzug sein Schiff bei einem Treffer in die Hangarbucht verloren hatte und dabei verletzt worden war. Nachdem Artel seine Passagiere auf Stanton III abgesetzt hatte, verschwand er.
Harkov und die anderen Überlebenden konnten vor der Untersuchungskommission keine Angaben über den Verbleib ihres Retters machen, sprachen sich jedoch geschlossen für eine Teilbegnadigung des Desserteurs aus. Fast schien es so, als wollten sie Artel decken. Man schrieb dieses wenig kooperative Verhalten den traumatischen Erlebnissen zu und daher verzichtete die Komission auf Akteneinträge bei allen Beteiligten
Harkov wurde nach seiner langwierigen Genesung als Staffelkommandant auf einen Träger der Bengal Klasse, die UES Saratoga, versetzt. Hier fand sein militärischer Aufstieg im August 2931 ein Ende, als ein Transportverband der Vanduul aufgespürt und angegriffen wurde. Harkov widersetzte sich dem Rückzugsbefehl, der dazu dienen sollte, die Hauptflotte der Vanduul ausfindig zu machen. Seine Staffel zerstörte eigenmächtig die zwei verbliebenen Transporter und deren Jägereskorte, zahlten dafür jedoch einen hohen Preis. Von Harkovs Piloten kehrten nur er und sein Flügelmann lebend zur UES Saratoga zurück. Als Reaktion auf diesen Verstoß degradierte ihn ein Tribunal und versetze ihn auf einen unbedeutenden Wachposten in der Nähe der Perry-Linie. Harkov, verbittert über dieses Urteil und den Verlust seiner Piloten, verließ aus freien Stücken den Militärdienst. Das Ende des Jahres 2931 markiert gleichzeitig das Ende seiner Karriere in der Imperialen Navy.
"Hier enden die offiziellen Aufzeichnungen der Imperialen Navy. Von da an taucht Harkovs Name nur noch in unregelmäßigen Abständen im Netz auf. Wünschen sie eine Schilderung seines weiteren Werdegangs?", unterbricht die Computerstimme ihren Bericht.
Die Frau öffnet die Augen und drückt den Zigarettenstummel achtlos auf der Lehne ihres Stuhls aus und schnippt ihn in den Raum. In ihren Augen funkelt es. Langsam vervollständigte sich das Bild.
"Ja! Berücksichtige ab hier auch Querverweise auf Einträge zu Konrad Artel und Cliona Haskins.", weist sie die KI mit rauchiger Stimme an. Mit einem kurzen Blick auf die laufenden Algorithmen überzeugt sie sich davon, dass alle Vorsichtsmaßnahmen und Aufzeichnungen ihren Dienst verrichten, bevor sie nach einer weiteren Zigarette greift, diese zwischen die Lippen klemmt und entzündet. Diesmal scheint sie durchaus interessierter den weiteren Ausführungen der elektronischen Stimme zu lauschen, die fast umgehend mit ihrem Bericht fortfährt.
abgelegt unter:
Aus meiner Feder,
I'am Citizen,
In the Beginning
Dienstag, 4. Februar 2014
In the Beginning .... (1)
Irgendwo in den Randgebieten des UEE Territoriums...
Der kleine Raum ist in Zwielicht gehüllt, das von den dutzenden Monitoren erzeugt wird. Die Luft ist rauchgeschwängert und in einem antiken Aschenbecher qualmen zahlreiche Zigarettenstummel. Schlanke Finger huschen über das projizierte Tastenfeld auf dem Tisch, während sich auf dem zentralen Bildschirm Fehlermeldungen häufen. Die Frau seufzt und nimmt einen tiefen Schluck aus der Tasse zu ihrer Rechten. Der Kaffee ist kalt und schmeckt fade, doch das scheint sie nicht im Geringsten zu stören, denn sie setzt ohne Umschweife ihre Arbeit fort.*** Zugriff auf THORN Firmendatenbank ***
*** Zugang verweigert ***
*** Authentifizierung erforderlich ***
*** Starte Backdoorprotokoll ***
Das Hackerprogramm arbeitet einige Sekunden, bevor der Bildschirm kurz flackert und ihr dann das Symbol des THORN-Konsortiums präsentiert. Allerdings ist das Symbol der Dreieinigkeit durch drei Stinkefinger ersetzt worden. Darunter prangert ein einzelner Satz.
*** Hier gibt es nichts zu sehen, Bürger! ;P ***
Ein schmales Lächeln huscht über die Züge der Frau. Sie mag Herrausforderungen und nun ist ihre Neugier erst recht geweckt. Ihre Dreadlocks wirbel wild umher als sie den Kopf in einer auflockernden Bewegung kreisen lässt, anschließend verschränkt sie ihre Hände ineinander und drückt sie von sich. Ihre Knöchel knacken hörbar, dann fliegen die Finger wieder über das Tastenfeld.
*** Zugriff auf UEE Militär-Datenbanken ***
*** Zugang verweigert ***
*** Authentifizierung erforderlich ****
Die Frau gibt darauf hin eine Abfolge verschiedener Masterpasswörter ein und nach einigen Minuten erhält sie tatsächlich Zugriff. Ein breites Grinsen entblößt eine Reihe vom Nikotin verfärbter, doch ansonsten gepflegter Zähne. "Guten Abend, Admiral!", begrüßt sie eine sonore elektronische Stimme. Kurz überzeugt sie sich, ob ihre Schutzmaßnahmen noch in Funktion sind, dann gibt sie ihre Suchanfrage ein
*** Lade Biographie Sedrick Harkov ***
"Wünschen sie einen tabellarische Abriss oder eine detaillierte verbale Schilderung des Werdegangs von Bürger Sedrick Harkov.", fragt der Computer emotionslos.
Die Unbekannte wählt die zweite Option und lehnt sich zurück, während die Akte geladen wird.
Sinnend nestelt sie eine Zigarette aus einem schmucklosen Etui, entzündet sie und schließt die vom Rauch geröteten Augen, als der Computer beginnt ihr die aufbereitete Akte vorzulesen.
Sedrick Harkov, einziges Kind von Katarina und Alexei Harkov, wurde am 18.05.2906 in London auf der Erde geboren. Die russischstämmige Familie hatte sehr unter der zunehmenden Verarmung der Gesellschaft zu kämpfen. Sein Vater, ein Versehrter UEE Veteran, bekam nur eine geringe Rente und litt zunehmend unter Depressionen, während seine Mutter als studierte Diplom-Geologin für die interstellare Bergbaugesellschaft K.A.M.C. (Keller Asteroid Mining Company) tätig war, jedoch dort als überqualifizierte Büroangestellte nur ein schlichtes Gehalt bezog. Die Harkovs waren somit zu einem einfachen Leben an der Grenze zwischen Arm und Reich gezwungen, immer den sozialen Abgrund vor Augen. Sedricks Kindheit und frühe Jugend war daher von der zunehmend größer werdenden sozialen Schere geprägt, unter der er als Angehöriger der Mittelschicht besonders zu leiden hatte, denn Gleichaltrige der anderen Schichten mieden ihn in derselben Weise. Harkov lernte dadurch zeitig seinen eigenen Weg zu gehen und entwickelte sich zunehmend zum rebellischen Einzelgänger, der seinen Eltern viel Ärger bereitete.
____________________________________Als die K.A.M.C. Anfang 2920 einen rohstoffreichen Irrläufer-Planetoiden mit der Bezeichnung AX-6793 in den Grenzgebieten erschloss und in Besitz nahm, ergriffen die Harkovs, trotz der wieder zunehmenden Vandulbedrohung, doch mit Aussicht auf eine hohe Prämie, die Chance und meldeten sich freiwillig für die erste Siedlerwelle, die zu der neu zu erschließenden Minenkolonie aufbrechen sollte. Tatsächlich bekam Katarina die Position der leitenden Geologin zugesprochen und Alexei wurde als Sicherheitschef für den Außenposten angestellt. Entgegen der Erwartung seiner Eltern sah Sedrick, dem das Leben auf Terra bisher wenig geschenkt hatte, seiner neuen Zukunft freudig entgegen, versprach er sich doch in seiner jugendlichen Fantasterei ein großes Abenteuer in den Randgebieten des UEE-Territoriums. Aber es sollte ein Alptraum werden, der das Leben des Jungen maßgeblich prägen sollte. ....
Und nun die Frage aller Fragen ...
MÖCHTET IHR mehr erfahren? xD
abgelegt unter:
Aus meiner Feder,
I'am Citizen,
In the Beginning
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