Mittwoch, 28. November 2012

STAR WARS - Jeder braucht ein Hobby ... (7)

Was bisher geschah ...

Als Tendra schließlich das Arbeitszimmer der Darth verließ, hatte sie allen Grund sauer zu sein.
Ihr sentimentaler Schwachkopf von einem Vater hatte sich doch tatsächlich von den Behörden festsetzen lassen und falls die Vorwürfe ihm gegenüber hieb und stichfest waren, so weilte er inzwischen wohl auch nicht mehr unter den Lebenden.
Zu Schade! Sie hätte zu gern sein Gesicht gesehen, wenn sie sich ihm kurz vor seinem ursprünglich angedachten Ende offenbart hätte.
Wirklich ärgern tat sie jedoch die Tatsache, dass nun ein Großteil des Familienvermögens verloren war. Ihr Vater hatte es kurz vor seiner Verhaftung der Militärakademie gespendet und für die Familie war nur ein kleiner Teil übrig geblieben. Zwar besaß Syrenne genug Eigenkapital um die Familiengeschäfte am Laufen zu halten, doch es war ärgerlich und frustrierend, dass sie der alte Knochen so abgezogen hatte.
Tendra hatte die Zeilen gelesen, die er seiner Frau geschickt hatte. Sie waren voller Spott und Hohn gewesen. Am Ende war es ihr Vater, der Siegreich das Schlachtfeld verlassen hatte, wenn auch mit den Füßen voran. Er hatte ihnen sehenden Auges ins Gesicht gelacht und in diesem Moment, kam die Agentin nicht umher, seine Gerissenheit und und Ideenreichtum zu bewundern.

"Hast du bekommen was du wolltest?", erklang die emotionslose Stimme des Albino.
Tendra hob den Kopf und blickte dem Hünen in die roten Augen. Ein schwer zu deutendes Lächeln huschte über ihre Lippen.
"Antworten, ja, aber es haben sich auch neue Fragen aufgetan."
Zael stand keinen Meter entfernt und sah sie wie meist mit ausdrucksloser Mine an.
"Du hast von Vater gehört?"
Sie nickte, geistesabwesend.
"Wirst du jetzt jemanden töten?", fragte er nach Sekunden des Schweigens
Tendra lachte kurz auf. "Vielleicht! Bietest du dich freiwillig an?"
Zael starrte sie verständnislos an. Ironie und Sarkasmus war noch nie eine besondere Stärke von ihm gewesen.
"Das war ein Witz, kleines Hündchen!", stolzierte sie an ihm vorbei
"Schade!", brummte der Albino ihr nach.
Tendra blickte sich noch einmal um.
"Vielleicht ein andermal.", grinste sie böse und es sollte unklar bleiben was sie damit nun gemeint hatte.
"Sag 'Mutter', dass ich wieder in die Stadt zurückkehre. Ich muss jemanden sprechen, der uns vielleicht helfen kann."
Zügig nahm sie die Stufen hinunter zur Eingangshalle.
"Was wird nun aus unserem Training?", rief ihr der Albino tonlos hinterher.
"Ein andermal, süßes Brüderchen.", antwortete sie, ohne sich umzuwenden. "Du würdest doch eh nur verlieren.", verschwand sie durch das Portal und ließ den verständnislos glotzenden Hünen im Anwesen zurück

Ihre Gedanken rasten, als sie ihren Gleiter durch den Dschungel manövrierte, sie brauchte dringend Antworten auf ihre Fragen. Wer steckte hinter dieser Aktion, die die Verhaftung und den wahrscheinlichen Tot ihres Vaters zur Folge hatten und was hatte ihr verräterischer Halbbruder damit zu tun? Es gab nur einen der ihr jetzt helfen konnte. Vielleicht konnte sie ja einen Gefallen einfordern. Eine wissendes Lächeln stahl sich auf ihre Züge. Es bedurfte nur etwas angemessene Überzeugungsarbeit und in diesen Dingen war sie geübt.

Kurz darauf ...
Tendra erreichte die Räumlichkeiten des Lords, als Arsani gerade das Zimmer verließ. Sie wollte den Zabrak schon ignorieren und einfach eintreten, entschied sich dann jedoch anders. Sie brauchte jetzt jemanden, an dem sie ihre Agressionen abbauen konnte und da kam ihr der persönliche Lakai des Lords gerade recht.

"Na, Rotbackenhörnchen. Hast du seiner Lordschaft wieder mal die Stiefel geküsst und dich als Ohrenbläser profiliert?", stichelte sie und positionierte sich so, dass für den Zabrak kein durchkommen war.

„Miss Harkov, wie immer eine Freunde sie zu sehen“, entgegnete Arsani mit nahezu unbewegter Miene, lediglich um seine Mundwinkel zuckte es leicht. Und das nur, weil er es wollte. Ein weiteres Zugeständnis seiner Abneigung würde sie nicht entdecken können, machte er sich doch die Mühe, auch seinem Tonfall absolute Neutralität zu verleihen.
Die Launen dieser Frau kamen und gingen und wie es schien hatte sie heute einen besonders schlechten Tag. Nicht sein Problem, entschied er, hatte er sich mit wichtigeren Angelegenheiten zu befassen, als nur der Gespielin seines Lords. Deren Einfluss er stets aufmerksam im Blick behielt.
Eigentlich hatte er sie einfach stehen lassen wollen, doch nun, da sie es im aufzwang, blickte er ihr kühl entgegen. „Das ist eher ihr Metier, wie mir scheint.“

Sie lächelte vielsagend und trat an den Zabrak heran.
"Ich habe viele Qualitäten, Nagelkopf! Lust auf eine Demonstration? Oder hast du Angst ich könnte dir weh tun?"
Obwohl sie deutlich kleiner als er war und zu ihm aufschauen musste, sollte Arsani klar werden, dass mit Tendra heute wohl nicht gut Kirschen essen war. Die Agentin schien es förmlich auf eine Konfrontation abgesehen zu haben, oder sie war schlicht lebensmüde ihn so offen vor den Räumlichkeiten seiner Lordschaft anzugehen.

Der Zabrak verzog keine Miene, ihn ihm jedoch stoben die Gedanken wild hin und her. Kurz flackerte Erleichterung auf, das sie keine Machtbegabte war, der dies offensichtlich wäre. Verdammt noch eins, diese Frau..., fluchte er innerlich.

„So sehr ich es auch bedaure, erwarten mich dringend andere Aufgaben“, entgegnete er, weiterhin neutral. So wie sie auch, sagte sein Blick. Er legte eine gewisse Spannung in seine Körperhaltung, die klar machte, dass er nun auf seinem Weitergehen bestehen würde.

"Feigling", feixte sie ihn an und machte den Weg frei.
"Was seine Lordschaft dazu wohl sagen würde?", schickte sie ihm mit auf den Weg.

Er deutete eine Verbeugung an und machte sich zügigen Schrittes auf den Weg. Gerade nicht schnell, als das es wie eine Flucht aussähe.
"Er würde nichts sagen. Nur handeln", entgegnete er im Gehen. Aus seinen Worten war die Verehrung des Lords deutlich heraushörbar.

Tendra musterte ihn eindringlich, als er sich an ihr vorbeischob.
Scheinbar hielt sich jeder Sith solche Hündchen. Dieser hier war dummerweise intelligenter als Zael, was ihn noch gefährlicher, als den Kettenhund ihrer Mutter machte.
"Ich behalte dich im Auge Arsani, genau wie du mich.", schickte sie ihm leise lächelnd, doch für den Zabrak unhörbar hinterher. Dann betätigte sie den Signalgeber an der Tür, um Einlass in die Räumlichkeiten des Sithlords zu erbitten.

Sobald Arsani außer Hörweite war, fluchte er herzhaft. Diese Frau war gefährlich. Nicht nur, weil sie so sehr den Geschmack seines Lords traf. Wenn sie nur weniger attraktiv wäre... War dies zwar nichts, was ihn jemals seine Loyalität untergraben lassen würde, doch machte es ihre Wirkung auf andere noch gefährlicher.

Er betätigte sein Kom, knurrte knappe Befehle und machte sich dann auf in Richtung Besprechungsraum. 

Montag, 26. November 2012

Time to take it back!



Für die blaue Lady tu ich fast alles! ^^

Mittwoch, 21. November 2012

I'am Citizen!

Da kommt Urgestein Chris Roberts zurück auf die Bildfläche, erfüllt sich selbst und den als ausgestorben geltenden Space Sim Fans einen Traum und tritt damit sämtlichen Publishern, die sich seit Jahren gegen dieses Genre gewehrt haben mit Anlauf in die "Nüsse".
Ein gutes Gefühl, einen kleinen Teil an diesem Tritt beigesteuert zu haben! :D

6,4 Millionen USD, Tendenz steigend, stehen nun zur Verfügung und das Crow Founding ist eigentlich schon vorbei!
Wenn alles glatt läuft werde ich somit Ende 2014 sämtliche Spiele von meiner Platte schmeißen und mit Freunden zusammen auf einen Bengal Carrier hinarbeiten. Das wird wohl ein Weilchen dauern. ^^

Kaufpreis unbekannt! Ein Kilometer fliegendes Metall, das es zu beleben gilt.
Auf dieses eine Spiel habe ich ein Leben lang gewartet. Hoffen wir mal, dass Mister Roberts die selbst auferlegten Erwartungen erfüllen kann. Die Sterne sind das Limit und mit etwas Glück und Schaffenskraft geht es auch noch darüber hinaus.
Allein schon die Idee Kaperangriffe auf feindliche Schiffe zu ermöglichen und ein persistentes, ständig wachsendes Universum zu schaffen finde ich klasse!
Und der CoOp Gedanke gemeinsam mit Freunden eine Constitution MK3 zu fliegen, bzw. später die ganz dicken Pötte zu bevölkern, um dort als Kapitän, Techniker, Pilot, Geschützoffizier oder was auch immer Dienst zu tun ist viel zu schön um wahr zu sein.

Eine Heimat für vier Spieler, die Contellation! Solospieler heuern eine Manschaft aus NPCs an.
Kurz die Erwartungen sind groß. Hoffen wir mal sie lassen sich umsetzen.
Wem Star Citizen noch nichts sagt, dem sei folgendes Video ans Herz gelegt, in dem Chris seinen Traum vorstellt. Ich träume derweilen einfach mit! ^^


Mittwoch, 14. November 2012

STAR WARS - Jeder braucht ein Hobby ... (5)

Was bisher geschah ...

Zur selben Zeit in Kaas City.
Syrenne schritt zügig durch das Eingangsportal des Wohntowers, in dem sich das Penthouse ihres Mannes befand. Giliad bewohnte es die meiste Zeit, wenn er sich auf dem Planeten aufhielt. Ihr dicht auf folgte Zael in eine leichte, blutfarbene Rüstung gekleidet, die Lichtschwerter offen am Gürtel hängend. Der Kontrast der dunklroten Kampfanzugs zur abnorm hellen Hautfarbe des Mannes ließ ihn wie einen Geist wirken.
Kommentarlos gingen die beiden am Portier vorbei, der sich in diesem Moment gerne unsichtbar gemacht hätte und fuhren mit dem Turbolift in die 98 Etage.
Dort betraten sie die Wohnung des Großmoffs.

Diese war bis auf die Tapete ausgeräumt. Selbst den Boden hatte man herausgerissen. Ein kleiner in der Wand verankerter Tresor war das Einzige, was von der Einrichtung geblieben war, doch auch er hing leer und offen da, so als würde er die Sith auslachen. Syrennes wütender Schrei ließ noch Stockwerke tiefer die Bewohner des Hauses zusammen zucken.

"Soll ich jemanden für dich töten, Mutter?", kommentierte der Albino tonlos ihren Wutausbruch und blickte sie aus seinen roten Augen ausdruckslos an.
Syrenne schnaubte, antwortete ihm jedoch in unerwartet sanftem Tonfall. "Mein Schatz, das ist lieb von dir, aber zunächst müssen wir herausfinden, wohin sie meinen nutzlosen Gatten gebracht haben. Dann darfst du ein wenig spielen." Sie küsste ihn liebevoll auf die Stirn und strich ihm sanft durch das weiße Haar. Zael verzog dabei keine Mine und blickte so ausdruckslos wie eh und je. "Komm, wir werden ein paar Leute befragen!", forderte sie ihn auf, wieder zum Turbolift zurückkehrend. Wenn jemand etwas wusste, dann der Portier des Gebäudes.

Kurz darauf hörte man die Schreie des Mannes durch die Eingangshalle klingen. Es waren Schreie des Schmerzes und der Todesangst.
"Bitte, Mylady ich habe euch alles gesagt was ich weiß.", jammerte er in einer Pause zwischen den Machtblitzen mit denen sein Körper malträtiert wurde. Es roch nach verschmorten Haaren, verbrannten Fleisch und geschmolzener Synthkleidung.
Syrenne schnaubte, hob ihre Hand jedoch löste sich diesmal keine Machtentladung.
"Ich sollte dich für dieses Versagen zertreten wie einen Wurm. Es gab klare Anweisungen was meinen Gatten angeht.", knurrte sie böse.
"Darf ich ihn jetzt töten, Mutter?", sprach der tätowierte Albino wie ein Droide und trat neben die Darth und die Augen des Portiers weiteten sich als er das aktivierte Lichtschwert in den Händen des Mannes registrierte.
"Bitte nicht!", kroch der Portier auf die Füße Syrennes zu. "Ich wusste nicht wen die Soldaten da aus dem Haus gebracht haben. Es waren Spezialeinheiten, vielleicht von Geheimdienst.", bettelte er um sein Leben. Syrenne jedoch nickte Zael nur zu und wandte sich in einer fließenden Bewegung zum Ausgang um. Das erste Mal konnte man den unheimlichen, bleichen Mann nun Lächeln sehen, doch es war eine Gefühlsregung, die einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. In einer geschmeidigen und überaus schnellen Bewegung rammte er dem am Boden liegenden die Klinge in den Bauch und weidete sich einige Sekunden am Entsetzen und dem Schmerz des Mannes. Dann ließ er das Lichtschwert langsam, fast schon genüsslich, durch den Körper schneiden, wobei er darauf achtete keinen sofortigen Tot hervorzurufen.

Eine Stunde später betrat Tendra zielstrebig die weitläufige mondän eingerichtete Eingangshalle des Familienanwesens der Harkovs außerhalb von Kaas City. Sie war guter Dinge. Seine Lordschaft hatte geäußert, dass er sie schon bald wieder in seiner Nähe wissen wollte und sein Blick bei diesen Worten hatte ihr mehr Versprochen als sie sich je erträumen könne. Seine Fähigkeiten mittels der Macht ihrer beider Lust zu steigern polarisierte sie. Noch nie hatte ihr ein Mann solche intensiven Gefühle entlocken können und sie hatte weiß Gott viele Männer in ihrem Bett gehabt. Innerlich rügte sie sich für die aufkeimende körperliche Abhängigkeit, doch so lange dies augenscheinlich auf Gegenseitigkeit beruhte, wollte sie diesem "Problem", nicht zu viel Beachtung schenken.

Mehrere Stufen gleichzeitig nehmend eilte sie die breite mit filigranen Holzschnitzereien geschmückte Treppe ins erste Stockwerk hinauf. Auf dem oberen Absatz trat ihr ein hochgewachsener, in blutroten Gewänder gekleideter Albino in den Weg. Er starrte sie mit ausdrucksloser fast schon stumpfsinniger Mine an, doch das ausladende Tattoo auf seiner Stirn zeugte von der wahren Natur dieses Hünen.
"Halt!", schnitt seine Stimme wie ein eiskaltes Messer in ihr Fleisch, doch sie drängte sich einfach an ihm vorbei.
"Aus dem Weg, Zael, ich muss mit ihr sprechen und habe jetzt keine Zeit um mit dir zu spielen.", fauchte sie ihn dabei an.

Eine grobe Hand packte Tendra an der Schulter und riss sie herum, als sie fast schon außerhalb seiner Reichweite war.
"Mutter möchte von Niemanden gestört werden.", blickte er sie mit unveränderter Mine an.
Tendra verdrehte die Augen, trat an den Albino heran und ließ liebevoll einen Finger über seinen Oberkörper wandern, wobei sie ihm einen vielsagenden Blick schenkte.
"Na dann ist es doch gut, das ich kein Niemand bin, oder.", hauchte sie.
Der Mann schien plötzlich unschlüssig, regelrecht eingeschüchtert.
"Du weißt was Mutter davon hält!?"
Tendra grinste böse.
"Ja! Und? Tun wir etwas verbotenes?"
"Nein, aber ihr gefällt es nicht!"
"Ohhhhh!", seufzte Tendra gespielt mitleidig.
"Will das Hündchen sein Frauchen nicht böse machen?", stichelte sie.
Zael brummte verärgert. "Mutter hat ihre Gründe!"

Natürlich hatte sie die und Tendra wusste nur zu gut welche Rolle der geistig wenig rege Albino für ihre Stiefmutter spielte. Er war ihr Kettenhund! Bedingungslos loyal und was ihm an Worten fehlte, machte er durch seine Wildheit im Kampf und seine fast schon zwanghafte Freude am Töten wett. Sie hatte ihren Stiefbruder Zael schon mehrfach kämpfen sehen. Wenn er einmal im Blutrausch war konnte ihn fast nichts mehr aufhalten. Sollte es jedoch jemandem gelingen diese Loyalität zu untergraben... ?
Sie führte den Gedanken nicht zu Ende. Für Ränkespiele war später Zeit. Wohlwollend Lächelnd musterte sie den muskulösen Oberkörper Zaels und biss sich provokativ auf die Unterlippe.
"Schade, aber du weißt natürlich am Besten was gut für Dich ist, Bruderherz.", tätschelte sie ihm die Wange.
"Also, da ich nicht Niemand bin... ? Lässt du mich vor? Bitte?", schlug sie gespielt flehend die Augen nieder.
Wieder brummte der Albino ärgerlich. In ihm arbeitete es sichtlich.
"Geh, aber sie wird nicht erfreut sein, dich zu sehen!", sagte er schließlich und lockerte seinen Griff.
Tendra wirkte plötzlich regelrecht fröhlich. "Prima!", fasste sie mit drei Fingern nach dem Ärmel seines Gewandes und hob freudig lächelnd seine Hand von ihrer Schulter, als wäre es ein Insekt, das zufällig dort gelandet war.
"Bist ein braves Hündchen.", wendete sie sich um und stolzierte in Richtung des Arbeitszimmers der Darth davon.

Zael warf ihr einen ausdruckslosen Blick nach und zum dritten Mal brummte er verärgert.
"174!", rief er ihr nach einigen Sekunden hinterher.
Tendra hielt inne und grinste ihn böse über ihre Schulter hinweg an
"Gut, du holst auf! Vielleicht zeige ich dir nachher noch ein paar neue Kniffe. 201!", antwortete sie und setzte ihren Weg fort.

Am Ende des Ganges verharrte Tendra kurz und betrat dann das Arbeitszimmer ihrer Stiefmutter ohne anzuklopfen. Ein wissendes Grinsen umspielte ihre Lippen als sie mit beiläufigem Blick das Schlachtfeld musterte, das ihr trotz gelöschter Beleuchtung nicht entging. Die zerstörte Einrichtung und der noch rauchende Protokolldroide sprachen eine eindeutige Sprache. Scheinbar hatte ihre Stiefmutter wirklich schlechte Laune.
Die Darth der Sith hatte ihr den Rücken zugewendet und starrte durch das Panoramafenster des Raumes in die regnerische Nacht hinaus. Immer wieder zuckten Blitze durch die Atmosphäre des Planeten und zeichneten die Silhouette der Darth vor der Fensterfront ab.
Tendra war klug genug nicht unaufgefordert zu sprechen. Ihr dreistes Eindringen war schon ein Wagnis gewesen, doch es gab Grenzen die auch sie nicht ohne Rückendeckung überschritt. Also verschränkte sie die Arme hinter ihrem Rücken und wartete regungslos auf eine Reaktion der Darth.

Sekunden verstrichen und wäre der beständige Regen der gegen das Fester trommelte und das gelegentliche Grollen des Donners nicht gewesen, man hätte eine Stecknadel fallen hören können.

Tendra nutzte die Zeit, um in dem vorherrschenden Chaos nach Anhaltspunkten zu suchen. Langsam ließ sie ihren Blick prüfend durch den Raum wandern. Sie war lang genug Agentin des IGD, um darin eine gewisse Übung zu besitzen. Es waren oft unscheinbare Details, die Leute verrieten und selbst eine Darth der Sith schloss das nicht aus. Tendra hatte Monate damit zugebracht für ihren Vater ein psychologisches Profil der Sith zu erstellen bevor sich dieser entschlossen hatte sie zu ehelichen. Es war von Anfang an eine Zweckehe gewesen, von der beide Seiten partizipieren sollten. Am Anfang war alles wie geplant gelaufen, doch dann war ihr Vater nachlässig geworden. Die Sith hatte damit begonnen seine Autoritäten zu untergraben und Stück für Stück hatte sich Syrenne mehr des Harkov Vermögens und der Familienkontakte zu Eigen gemacht.

Tendra sah sich vor eine Wahl gestellt und hatte den einzigen logischen Schritt getan. Sie war in den Dienst der Darth getreten. Ihr ahnungsloser sentimentaler Vater hatte keinen Verdacht geschöpft, dass sie es war, die Syrenne von da an immer wieder vitale Informationen zuspielte und ihm gegenüber nur noch zum Schein die besorge und treue Tochter mimte. Ohne es zu bemerken verlor der Großmoff so über die Jahre hinweg ein Großteil seiner Vertrauten. Sie kehrten ihm in aller Stille den Rücken zu und waren nun der Sith treu ergeben.

Tendra genoss dieses Intrigenspiel, doch war die derzeitige Situation auch für sie nur eine Übergangslösung. Sie dachte längerfristig, vorausschauend und ihr neuer "Freund" spielte darin keine unwesentliche Rolle, auch wenn er es noch nicht wusste.

Als die Agentin den Raum gemustert hatte, kannte sie zwar noch immer nicht den Grund, warum die Sith den Raum so verwüstet hatte, doch sie war sich ziemlich sicher, wer der Anlass für ihren Wutausbruch gewesen war. Das bis zur Unkenntlichkeit verschmorte Familienportrait und die zerstörte Vitrine mit Vaters Sammlung unbezahlbarer Schriftstücke sprachen eine ziemlich deutliche Sprache, doch Tendra verharrte weiterhin schweigend und wartete auf eine Reaktion der Sith.

So verstrichen noch weitere Sekunden, bis die Darth sich schließlich nahezu geräuschlos zu ihr umwandte.
"Ich habe Dich nicht so schnell zurück erwartet, Tochter.", überging sie jegliche Begrüßungsfloskel und musterte die Agentin kühl.
Tendra verneigte sich leicht.
"Es freut mich auch euch zu sehen, Mutter. Ich war nur zufällig in der Nähe und wollte die Gelegenheit für einen Statusbericht nutzen."
Der Blick der Sith hellte sich etwas auf.
"Und, hast du Gefallen an deinem neuen Spielzeug gefunden?"

Ein wissendes Lächeln umspielte Tendras Lippen. Es war ihre Mutter gewesen die sie über Dritte auf den aufstrebenden jungen Lord angesetzt hatte, was letztlich durch dessen rasanten Aufstieg begründet war. Sie erhoffte sich dadurch ihren Einfluss weiter auszubauen und ihren Vertrauten einen weiteren Bauern hinzuzufügen. Tendra wusste inzwischen jedoch das ihr "Ziel" für diesen Zweck deutlich überqualifiziert war. Sie selbst sah seine Lordschaft bereits die Darth in den Staub treten, doch bis es so weit war spielte sie dieses Spiel mit und mischte die Karten zu ihrem eigenen Vorteil.
Die Agentin hatte nicht lange gebraucht in das nähere Umfeld des Lords zu gelangen und war schließlich in das ihm unterstellte neue Force Wraith Programm aufgenommen worden. Dort hatte sie sich schnell Rang und Namen gemacht. Ihre bisherige Funktion als Feldagentin und Attentäterin des IGD war dabei äußerst hilfreich gewesen.

"Er erfüllt seinen Zweck und besitzt Potential.", lächelte sie sinnend. "Ein sehr reizvoller Auftrag."
Dann begann sie in knappen und schnörkellosen Worten die letzten Wochen zusammenzufassen.
Als sie geendet hatte trat die Sith einen Schritt näher, doch ihre Züge blieben undurchsichtig.
"Gut! Ich will auch weiterhin über die üblichen Kanäle auf dem Laufenden gehalten werden."
"Gewiss, Mutter. Wir werden jedoch sicher nicht all zu lange auf Dromund Kaas verweilen. Danach wird es wieder schwierig, dir zeitnah Bericht zu erstatten. Du kennst die Regeln.", verneigte sich Tendra leicht.
Die Sith schnaubte.
"Du stellst den IGD und diese lächerliche Bande an Jedijägern über deine dich liebende Mutter?", erklang drohend die Antwort.
"Nein, "Mutter"! Der Auftrag hat oberster Priorität. Private Kontakte während des Einsatzes sind zu unterbinden.", erwiderte sie sachlich und kühl.
"Der Erfolg rechtfertigt diese Sicherheitsmaßnahme."
Syrenne knurrte.
"Ich rate dir mich nicht zu enttäuschen. Meine Geduld deine schwache Blutlinie betreffend, wurde die Tage schon genügend beansprucht."

Tendra lächelte dünn. Es war also wie sie vermutet hatte.
"Was hat der senile Schwachkopf den diesmal angestellt?", lenkte sie das Thema in die gewünschte Richtung.
"Du weißt es also noch nicht?", schien die Sith ehrlich überrascht.
"Würde ich sonst fragen?", antwortete Tendra amüsiert und bereute sofort ihre Worte.
"Hüte deine Zunge, Tochter! Du magst momentan von Wert sein, doch das kann sich ebenso schnell wieder ändern, also halte mich nicht zum Narren.", fauchte die Darth.

Tendra zwang sich angesichts der scharfen Worte nicht zurückzuweichen. Jetzt Schwäche und Furcht zu zeigen, wäre äußerst unklug gewesen.
"Verzeiht, Mutter doch es scheint mir diesmal etwas ernster als üblich zu sein", ließ sie ihren Blick demonstrativ durch den Raum schweifen.

Hier geht es weiter ...